Keramiker – Friedemann Henschel

Toepfer0028FRIEDEMANN HENSCHEL

  • 1953 in Havelberg geboren
  • 1973 Abitur, Studium Chemieanlagenbau
  • 1977 Diplom mit anschließender Berufstätigkeit
  • 1982 Gründung einer eigenen Werkstatt in Kuhlhausen bei Havelberg, Gesellenprüfung
  • 1988 Kauf des Gutshauses in Panschenhagen, Mecklenburg und Umzug dorthin
  • 1991 Mitglied im Landesverband Kunsthandwerk

Als „enfant terrible“ unter den Mecklenburger Keramikern gilt Friedemann Henschel – so jedenfalls bezeichnete ihn der Kunstwissenschaftler Hans-Peter Jakobson.

Und wirklich: Unbefangen und mit vitalem Humor schafft er ungewöhnliche Objekte von kühnen Proportionen. Seine Gefäßplastiken zeichnen sich durch extrem hohe und schlanke, aber auch dickbäuchige und gedrungene Formen aus. Aufmerksamkeit erregt vor allem die überbordende Fülle erzählfreudiger Details an den Stücken. Henschel unternimmt Ausflüge in surreale Welten, in dem er füllige Frauen auf Tüllen reiten oder auf Deckeln ruhen lässt oder Vasen, Becher und Kannen mit phantastischen figuralen Szenerien bemalt.

Friedemann HenschelFriedemann Henschel setzt sich frei mit dem Ton auseinander. Mit viel Ironie bedient er sich auch des unendlichen Fundus‘ menschlichen Schöpfertums von der frühzeitlichen Urne bis zum Historismus des späten 19. Jahrhunderts.

Er gilt als der Humorist unter den Töpfer: Friedemann Henschels Figuren und Gefäßplastiken versprühen Witz und Ironie. Typisch sind seine dicken Frauen, die auf allerlei Fabelwesen unterwegs sind oder auch einfach nur auf den Tüllen von Teekannen hocken. Gebrauchsgegenstände mit Mehrwert: Jedes Objekt erzählt eine eigene Geschichte, weil jedes Stück ein absolutes Unikat ist. Friedemann Henschel lässt bei der Arbeit der Phantasie seiner Hände freien Lauf, und was entsteht, folgt einer vagen Idee, nie einer detaillierten Skizze. Der Künstler arbeitet mit verschiedenen Brennöfen, die unterschiedliche Effekte zulassen. Nach dem Brennen versieht er seine Figuren gern mit ein paar Farbtupfern.

Friedemann Henschel ist als Keramiker Autodidakt, allerdings mit familiärer Prägung. Sein Vater war ein spätexpressionistischer Maler. Henschel wurde 1953 geboren und studierte nach dem Abitur Chemieanlagenbau. Er arbeitete mehrere Jahre als Technologe, gründete dann aber 1982 seine erste eigene Werkstatt, bevor er sich 1988 mit seiner Frau Sylvia in Panschenhagen in der Nähe von Waren/Müritz niederließ, wo er im Gutshaus eine Werkstatt betreibt, die öffentlich zugänglich ist.